unternehmensFAIRantwortung
International
Staaten haben die Pflicht den universellen Schutz der Menschenrechte zu gewährleisten und ihre Bevölkerung vor den schädlichen Handlungen anderer - also auch Unternehmen - zu schützen. Amnesty International wendete sich daher in der Vergangenheit mit ihren Kampagnen, Aktionen und Petitionen vorrangig an Regierungen. Im Zuge der Globalisierung haben aber transnationale Wirtschaftsakteure über Landesgrenzen hinaus an beispielloser Macht und Einfluss gewonnen. Damit können Unternehmen direkt in die Menschenrechte eingreifen oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sein. Auf nationaler wie internationaler Ebene gibt es zu wenige effektive Mechanismen, um die Bevölkerung zu schützen und Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen.
Daher recherchiert und veröffentlicht Amnesty International nun vermehrt auch Menschenrechtsverletzungen, an denen Unternehmen beteiligt sind. Dabei deckt Amnesty auf, wie Regierungen und die UN daran scheitern Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen bzw. diese Verletzungen präventiv zu unterbinden. Amnesty International fordert daher, dass diese Regelungslücken auf nationaler wie internationaler Ebene geschlossen werden.
In Halle (Saale)
In dem Arbeitskreis “Unternehmensfairantwortung” der Amnesty International Hochschulgruppe Halle recherchieren wir Menschenrechtsverletzungen, die direkt oder indirekt von transnationalen Unternehmen begangen werden und organisieren dazu Informationsveranstaltungen sowie Unterschriftenaktionen in Halle.
Beispiele:
- Frauenrechte bei Twitter: www.amnesty.de/informieren/aktuell/frauenrechte-bleiben-bei-twitter-aussen-vor
- Menschenrechtsverletzungen in der Kobaltlieferkette (am Beispiel VW, BMW, Daimler): www.amnesty.de/informieren/aktuell/demokratische-republik-kongo-grosskonzerne-tun-zu-wenig-gegen-kinderarbeit
- Arbeitsmigrant*innen in Katar auf der Großbaustelle für die Fußballweltmeisterschaft 2022 : www.amnesty.de/informieren/aktuell/katar-behoerden-muessen-zusagen-zu-arbeitsrechten-endlich-einhalten
- Nestlé
- Beteiligung an der Fashion Revolution Week Halle 2020 (Menschenrechtsverletzungen in der Textilindustrie; in Zusammenarbeit mit dem ECCHR): www.facebook.com/FashionRevolutionLeipzigHalle
- Antrag an die Jahresversammlung von Amnesty International Deutschland e.V. zur Beteiligung an der Initiative Lieferkettengesetz: lieferkettengesetz.de (Abstimmung im Dezember 2020)
Außerdem sind wir in Kontakt mit lokalen, kleinen Unternehmen, Läden und Restaurants um langfristig einen Blog mit Tipps zum fairen, umweltfreundlichen und menschenrechtsverantwortungsvollen Handeln in Halle anzubieten. In Zusammenarbeit mit: www.fairtrade-halle.de
Weitere interessante Links zum Thema:
- gemeinsames Rechtsgutachten von Amnesty International Deutschland e.V, Brot für die Welt e.V., Germanwatch e.V., Oxfam Deutschland e.V. zur: Verankerung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten von Unternehmen im deutschen Recht (hrsg. 2016)
- www.amnesty.ch/de/themen/menschenrechte/dok/2018/70-jahre-allgemeine-erklaerung-der-menschenrechte/buch/wirtschaft-und-menchenrechte-mehr-als-eine-frage-der-verantwortung